Von Oktober bis Ostern – so die Faustformel – sollten Sie bei Ihrem Fahrzeug Winterreifen aufgezogen haben. Denken Sie rechtzeitig an den Reifenwechsel, denn traditionell herrscht in dieser Zeit bei Werkstätten und Reifenmonteuren Hochbetrieb. Winterreifen sind so etwas wie gutes Schuhwerk bei einer Bergwanderung – sie geben Ihrem Fahrzeug Sicherheit und Stabilität. Es sind Spezialisten, die dafür sorgen, dass Ihr Fahrzeug bei Kälte, Schnee und Glätte nicht die Bodenhaftung verliert und Sie sicher an Ihr Ziel kommen. Damit sie diese Aufgabe zu jeder Zeit erfüllen können, sollten Sie Ihre Winterreifen regelmäßig überprüfen und bei Bedarf austauschen.
Winterreifen sind seit 2010 in Deutschland Pflicht. Diese Pflicht besteht allerdings nur dann, wenn die Straßensituation es erforderlich macht.
Genau wie bei Sommerreifen gibt es auch bei Winterreifen Kriterien, die für eine optimale Straßenlage erfüllt sein müssen. Dazu gehört an erster Stelle die Profiltiefe. Die Mindestprofiltiefe liegt in Deutschland bei 1,6 Millimetern. Sinnvoll kann jedoch auch eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern sein, denn damit erfüllen sie auch gleich die Standards für Österreich. Winterreifen sollten in der Regel nach fünf bis sechs Jahren komplett ausgetauscht werden. Hintergrund: Das Gummimaterial wird im Laufe der Jahre durch die starke Beanspruchung porös und verliert damit seine sichernden Eigenschaften.
Speziell im Winter empfiehlt es sich außerdem, den Reifendruck im Auge zu behalten. Der ohnehin bereits höhere Kraftstoffverbrauch der Winterreifen steigert sich durch fehlenden Druck noch weiter – ein Nachteil, der durch regelmäßige Kontrolle einfach und schnell ausgeglichen werden kann.
Winterreifen gibt es in fast allen Qualitäts- und Preiskategorien. Da sie jedoch ein essentieller Faktor der Fahrsicherheit im Winter sind, empfehlen wir Ihnen, nicht nur auf Basis des Preises zu entscheiden. Bei der Auswahl des Winterreifens sollten Sie stattdessen zuerst die voraussichtliche Nutzungsumgebung vor Augen haben. Wenn Sie beispielsweise planen, in den Skiurlaub nach Österreich oder in die Schweiz zu fahren, empfehlen sich Modelle, die für die dortigen Witterungs- und Wetterverhältnisse genauso geeignet sind wie für die in Deutschland. Wenn Sie dagegen in einem Gebiet wohnen, in dem keine harten Winter anzunehmen sind, sind Sie bei der Wahl des Winterreifens flexibler. Eventuell sind in diesem Fall auch Allwetterreifen eine Option für Sie.
Wir empfehlen Ihnen außerdem, regelmäßig Testberichte anerkannter Prüfstellen, wie beispielsweise dem ADAC oder der Stiftung Warentest, zu lesen und diese in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen.
Bei der Kennzeichnung von Winterreifen sollten Sie in jedem Fall auf das Schneeflocken-Symbol achten. Dieses stellt sicher, dass die jeweiligen Winterreifen die Standards für das Fahren auf Eis und Schnee erfüllen. Dagegen sind M+S-Reifen (Matsch und Schnee) weniger echte Winterreifen und vielmehr geeignet für Übergangszeiten oder für Gebiete mit moderaten Wintern und kaum Frost.
